Gemeinsam mit der Schweizer Organisation „Medizinische Hilfe für Zentralamerika“ (AMCA), dem kubanischen Gesundheitsministerium und dem deutschen Unternehmen Aschoff unterstützen wir in einem neuen Projekt die Lateinamerikanische Medizinische Hochschule in Havanna (ELAM) beim Ausbau ihrer Solarenergie. Ziel ist es, die Hochschule unabhängiger zu machen und den Einsatz von erneuerbarer Energie auf Cuba weiter voranzutreiben.
Pilotprojekt 2025
Den Auftakt macht ein Pilotprojekt mit einer Kapazität von 56 kWp (102 Solarpaneele), das Anfang 2025 abgeschlossen sein soll. Neben der Versorgung der Universität zeigt es das Potenzial von Solarenergie für Cuba. Gleichzeitig schulen wir das lokale Personal im Umgang mit Solaranlagen, sodass es zukünftig selbst Installationsarbeiten übernehmen kann. Mit dabei ist auch die technische Brigade unseres alten Partners Centro de Inmunologia Molecular (CIM): Sie bringt ihre Erfahrungen mit ein und unterstützt das Projekt mit freiwilliger Arbeit.
Nachhaltig und zukunftsorientiert
InterRed trägt 12.000 Euro zu den Gesamtkosten von 70.870 Euro bei. Die Installation der Anlage auf einem Betonflachdach wird jährlich etwa 84.150 kWh Strom erzeugen – genug, um 5,7 Prozent des jährlichen Energieverbrauchs der ELAM zu decken. Damit werden jährlich 44 Tonnen CO2 eingespart, was über die geplante Mindestbetriebsdauer von 20 Jahren ca. 880 Tonnen CO2 entspricht. Die restlichen Kosten und Verwaltungsaufgaben übernimmt AMCA aus der Schweiz.
ELAM: Ein Symbol für Solidarität und Bildung
Die Escuela Lationoamericana de Medicina (ELAM) wurde als Antwort auf dem Hurrikan Mitch 1999 gegründet. Cuba und Venezuela unter Fidel Castro und Hugo Chavez verpflichteten sich, 20.000 jungen Menschen aus einfachen Verhältnissen, ländlichen Gebieten und Basisorganisationen eine medizinische Ausbildung zu ermöglichen. Das Ziel der Ausbildung ist, die Gesundheitsversorgung in abgelegenen und marginalisierten Gebieten nachhaltig zu verbessern. Seit ihrer Gründung hat die ELAM über 30.000 Menschen aus 120 Ländern ausgebildet: 26.000 Absolvent:innen stammen aus ganz Lateinamerika, 1.000 aus Kolumbien nach dem Friedensschluss, und jedes Jahr werden 200 palästinensische Studierende gefördert. ELAM bildet Ärztinnen und Ärzte aus, deren Priorität das Recht der Menschen auf Gesundheit ist und nicht der maximale Profit. Ihre Solidarität zeigte sich als Studierende im Abschlussjahr sich freiwillig meldeten, um nach den Erdbeben in Haiti, Peru und Chile Nothilfe zu leisten und während der Bekämpfung von COVID-19 in den Intensivstationen.
Erster Schritt einer Partnerschaft
Mit diesem Pilotprojekt decken wir zwar „nur“ 5,7 Prozent des Energiebedarfs der ELAM, aber für InterRed und AMCA ist es der erste Schritt für den Beginn einer neuen Partnerschaft. Ab 2025 wird eine spanische Partnerorganisation die Solarprojekte unterstützen, mit dem Ziel, bis 2026 ein Drittel der Energie vor Ort zu erzeugen.
Ausbau der Solaranlagen ab 2025
Für 2025 planen wir (AMCA und InterRed zusammen) die zweite Phase des Projekts: weitere Dächer des weitläufigen ELAM-Komplexes sollen mit Solaranlagen bestückt werden. Unser Ziel? Eine Kapazität von 200 kWp und eine jährliche Produktion von 300.000 kWh – das wären ganze 20 Prozent des Gesamtverbrauchs.
Falls Sie das Projekt unterstützen wollen, können Sie ihre Spende überweisen an das Spendenkonto:
Netzwerk InterRed Cooperación e.V.
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN: DE50 5502 0500 0007 6002 00
BIC: BFSWDE33MNZ